Am 26. September 2023 tagte die Kirchenkreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Harlingerland im Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Burhafe. Als Vorsitzender der Synode begrüßte Jürgen Buß, Esens, die Synodalen und eine große Zahl Jugendlicher und junger Erwachsener. Unter der Frage: „Hat die Kirche eine Zukunft?“ standen ihre Ideen und Wünsche im Mittelpunkt. Vertreter des Kirchenkreisjugendkonventes eröffneten den Abend mit einem auf Spiekeroog gedrehten Video, in dem sie Erwachsene zur Kirche befragt haben. Im Anschluss daran stellten vier Christen als Auftakt für eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Friedemann Schmidt, Pastor auf Spiekeroog und Jugendpastor des Kirchenkreises, ihre Wünsche an die Kirche vor. Amelie Rösing, junge Kirchenvorsteherin in Friedeburg, sagte: „Die Kirche sollte sich nicht von ihren christlichen Werten abwenden, aber wir brauchen neue Formen und neue Orte für alle Altersgruppen.“ Wie Rösing maß auch Ecko Wille, Pastor in Leerhafe, den neuen Gottesdienstformen eine große Bedeutung zu. „Im Gottesdienst darf geweint werden, aber auch geklatscht!“ Beide betonten, wie wichtig die Sommerfreizeiten für die Jugendlichen sei. Sie seien ein Zugpferd, weil auf ihnen Gemeinschaft und Vertrauen ebenso gelebt und eingeübt werden können wie eine verbindliche Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsfeldern der Gemeinde. Gemeinde braucht alle – Jung bis Alt.
Thilo Thedinga, Religionslehrer am Internatsgymnasium in Esens, unterstützte beide Vorredner darin, mutig zu den christlichen Werten zu stehen. „Die Kirche hat Substanz und einen Auftrag. Nicht alles ist beliebig. Wir haben Werte. Wir dürfen Ansprüche formulieren, solange der Zuspruch noch größer ist.“
Daniela Freesemann, Vikarin in der Kirchengemeinde in Wittmund, sprach für ihren gesamten Vikariatskurs: Die Kirche braucht Ehrlichkeit und Transparenz. Was leistet die Kirche für wen? Um den Beruf des Pastors auch für junge Leute attraktiv zu machen, muss die Gemeindearbeit in der Ausbildung eine größere Rolle spielen. Work-Life-Balance muss stimmen. Onlineangebote und die sozialen Medien müssen einen größeren Raum einnehmen. „Und Kirche muss zu den Menschen gehen.“
Nach den Statements folgte eine Podiumsdiskussion. In ihr sowie in den folgenden Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass eine große Stärke der Kirche die Menschenfreundlichkeit ist. Kirche bietet einen Rahmen, in dem eine Gemeinschaft möglich ist, aus der junge (und alle) Leute Kraft schöpfen und die Erfahrung machen können: „Es ist gut, dass es mich gibt! Ich bin wichtig und werde gebraucht!“
Der Dank des Vorsitzenden der Kirchenkreissynode an die Jugendlichen für ihren Einsatz im Kirchenkreis, für die Vorbereitung und Durchführung dieser Synodentagung machte deutlich, dass der Austausch ermutigend war und weitergeführt werden muss. „Die Ideen dürfen nicht im Sande verlaufen. Wir brauchen ihre Umsetzung.“ Darum muss es weitere Begegnungen und Gespräche geben, um sich über die Stichpunkte der Gruppenarbeit (Gemeinschaft, generationsübergreifende Projekte, neue Gottesdienstformen und -orte, Übertragung von Verantwortung, neue Ideen für die Arbeit mit Kindern, bessere finanzielle Unterstützung, u.a.) auszutauschen und die praktische Umsetzung möglich zu machen.
Die Superintendentin des Kirchenkreises, Eva Hadem, bedankte sich ebenfalls bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den Abend. „Ich nehme neben vielem anderen mit, dass wir junge Menschen haben, denen unsere Kirche etwas bedeutet, die Verantwortung übernehmen und gestalten wollen.“
Musikalisch wurde der Abend von Sascha von Kraewel (Klavier) und Vladyslava Savchuk (Violine) gestaltet. Sie begleiteten auch das gemeinsame Schlusslied.
Hier finden Sie einige Fotos zur Kirchenkreissynode!
Für Rückfragen:
Öffentlichkeitsbeauftragte Diakonin Heike Pendias: 0171-7224927
Sn Eva Hadem: 04971 – 91 97 11